Slowly
Sideways - 45 Minuten vor dem
1. Teilnehmer:
Für
die Zuseher gibt es im Vorfeld
der ARBÖ Rallye 2012 eine
echte Delikatesse zu hören
und auch zu sehen. Legendäre
Rallyeboliden der Gruppe "Slowly
Sideways" aus früheren
Tagen werden noch einmal ihre
Klasse auf den einzelnen Sonderprüfungen
zeigen.
Slowly
Sideways - Über uns:
Haben
Sie sich einmal gefragt, was mit
all den schönen Rallyeautos
geschehen ist, die früher
einmal Glanz und Glorien errungen
haben, mit den Legenden der Rallyepisten
vergangener Tage. Wo sind sie
geblieben? Was machen sie heute?
Die Antwort ist sehr ernüchternd,
es haben kaum Autos die Vergangenheit
überlebt. Der Werdegang eines
schönen Werkswagen der siebziger
Jahre ist folgender: Mit viel
Liebe und Mühe in zahllosen
Stunden Handarbeit von Spezialisten
aufgebaut, wird er bei Weltmeisterschaftsrallyes
von einem der Starpiloten wie
etwa Björn Waldegard oder
Walter Röhrl gefahren. Um
allerdings Ausfällen durch
Materialermüdung vorzubeugen,
wird er alsbald durch ein neues
Auto ersetzt. Auch lässt
die Karosse nach vielen tausend
Kilometern auf schlechtem Schotter
nach und wird weich. Das ausgediente
stolze Rallyeauto dient dann in
seiner zweiten Lebensphase als
Test- und Trainingsauto für
noch einige Monate dem Werk und
wird mit möglichst wenig
Pflege noch heftig ge(oder miss-)braucht.
Dann kommt der dritte Lebensabschnitt.
Er wird vom Werk noch für
gutes Geld an einen guten Tuner
oder Importeur verkauft, der das
Auto in seiner heimischen Meisterschaft
einsetzt. Das dauert selten mehr
als eine Saison, dann muss ein
neuer her. Der alte kommt dann
in seine vierte Lebensphase und
wird vom Importeur an einen engagierten
Privatfahrer verkauft, der seinerseits
wiederum zahlreiche Rallyes damit
fährt.
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Sollte
unser ehemals stolzer Werkswagen
nicht schon längst
um einen Baum gewickelt
worden sein oder sich mehrfach
überschlagend einen
Berg herunter gekugelt haben,
um somit endgültig
in der Schrottpresse zu
landen, so folgt die fünfte
Phase in seinem Leben. Er
wird für wenig Geld
an einen anderen Amateurfahrer
verkauft, also von oben
immer weiter nach unten
gereicht, bis sich nichts
mehr bewegt.
Aber trotzdem haben einige
Autos überlebt und
haben ihre Liebhaber gefunden,
die sie liebevoll restaurieren
und konservieren. |
Diese
haben sich organisiert und zu
der Interessengemeinschaft "slowly
sideways" zusammengefunden.
Alle Boliden sind fahrende Geschichtsbücher
des Rallyesports, alles Einzelstücke,
die mit viel Liebe am Laufen gehalten
werden. Ersatzteile gibt es schon
seit Jahren keine mehr. Trotzdem
sehen die Besitzer nicht den Sinn
ihres Hobbies darin, ein Einzelstück
in der Garage stehen zu haben,
sondern möchten dieses auch
fahren und zwar am liebsten dort,
wo sich diese Autos auch wohl
fühlen, nämlich auf
abgesperrten, kurvenreichen Sonderprüfungen
mit möglichst wenig Schotter,
um die Autos nicht von unten sandzustrahlen.
Diese Fahrzeuge sind viel zu schade,
um damit ernsthaften Sport zu
betreiben. Somit fahren sie als
Vorauswagen der Rallyes lediglich
eine reine Demonstrationsfahrt,
ohne sportlichen Anspruch und
Wertung nach Bestzeiten. Die Fahrer
sind oft ohne professionelle Beifahrer
unterwegs, einige fahren auch
ohne Aufschrieb. Die Stars sind
hier nur die seltenen Autos, nicht
die Piloten.
Die PS - Boliden der wilden Gruppe
B-Zeit sind mit am Start, Fahrzeuge,
die 1986 kurzfristig verboten
werden mussten, weil sie zu schnell
und zu gefährlich wurden.
Sie bilden Auswüchse einer
Zeit, die der Ingenieurskunst
noch freien Lauf ließ. Damals,
zu Zeiten des legendären
Audi Quattro, war der Allradantrieb
noch in seinen Kinderschuhen und
wie sagte Björn Waldegard
einmal treffend. "Alle diese
Gruppe B Autos hatten kein Handling,
sie taugten nur zum Beschleunigen
und Bremsen." Bei uns können
diese Monster auch von Nicht-Profis
in Würde gefahren werden.
Genießen Sie die Reise durch
die Geschichte, die Formen von
gestern, den Sound vergangener
Tage.